Ölsaat vs. Mehlsaat

 

 

Mehlsaaten zeichnen sich durch einen sehr hohen Stärkegehalt aus, Ölsaaten hingegen haben einen hohen Fettgehalt und enthalten verhältnismäßig wenig Kohlenhydrate, auch sind sie eiweißreicher. Ölsaaten werden auch von empfindlichen Tieren problemlos vertragen, bei Mehlsaaten ist hingegen Vorsicht geboten. Mehlsamen müssen langsam angefüttert werden, Ölsaaten sind hilfreich während dem Fellwechsel und für ein gesundes Fell und eine gute Verdauung, sie versorgen die Kaninchen mit Vitamin E. Mehlsaaten sind vor allem Dickmacher für Tiere mit erhöhten Energiebedarf, wie Farbmäuse.

 

Ölsaaten
Amaranth, Anis, Blaumohn, Brennnesselsamen, Chiasamen, Dari,
Distelsamen, Fenchelsamen, Hanfsamen, Kardisaat, (Schwarz)Kümmel,
Kürbiskerne, Leinsamen (Gelb/braun), Mariendistel, Milo, Nachtkerze,
Negersaat, Perilla, Rübsen, Raps, Salatsamen, Sesam,
Sonnenblumenkerne, Tannensamen, Zichorie, Zypressensamen

Mehlsaaten
Buchweizen, Dari, Dinkel (im Spelz), Gerste (im Spelz), Grassamen alle
Sorten, Hafer (im Spelz), Hirse alle Sorten, Knaulgras, Mais(kolben),
Milo, Paddyreis, Quinoa, Reis (im Spelz), Spitzsaat

In welcher Form anbieten?

 

 

Die kleinen Sämereien lassen sich sehr gut mit dem Getreide verfüttern, so sollte man es in natürlicher Form in das Gehege verstreuen (Beschäftigung Futtersuche). Das heißt noch mit Spelzen (im Handel erhältlich) oder sogar mit der gesamten Getreide-Ähre, denn nur so hat es die ballaststoffreiche Hülle, die wichtig für die Verdauung ist. Man kann das Getreide oder die Saaten auch ankeimen lassen (alle außer Leinsamen) und gekeimt verfüttern, durch den Keim werden Nährstoffe aufgespalten und sind in dieser Form besser verdaulich. Grünes Getreide (z.B. Grüner Hafer) sind ebenfalls sehr gesund und gut verträglich.
Getreide in Flockenform kann besser verwertet werden und ist daher sinnvoll bei kranken Tieren zum päppeln.

 

 

Bezugsquellen
Samen gibt es bei Futterlieferanten, Futtershops, in Reformhäusern und Naturkostläden (Bio-Läden)  . Als Grundlage kann man ein Wellensittich-, Kanarien- oder Vogel-Exotenfutter im Zoohandel kaufen und dann noch einzelne Saaten zumischen. Aber das Vogelfutter sollte nicht mit synthetischen Vitaminen angereichert sein! Diese sind unter “Zusatzstoffe” auf der Verpackung angegeben (Wenn auf der Verpackung das Wort “Zusatzstoffe” auftaucht, ist das Futter ungeeignet!).
Eine gute und günstige Auswahl an hochwertigen Samen bekommt man im bei Nagerfuttershops.

 

 

 

 

Infos dazu

 

Gerade in Innenhaltung ist es wichtig, die Kaninchen mit dem Futter zu beschäftigen, da die Nahrungssuche in der Natur sehr viel Zeit einnimmt und die Beschäftigung für Abwechslung, Beschäftigung und Bewegung sorgt. [auf das Foto klicken um den Futterbaum im Shop anzusehen]

 


Erklärung:
 Blau:  Aromatische Saaten = wirkstoffreiche Ölsaaten, gesundheitsfördernd, sehr sinnvoll
 Gelb;  Ölsaaten – gut beim Fellwechsel, für die Haut, in kleinen Mengen sinnvoll, nicht bei Übergewicht füttern!
 Grün: Mehlsaaten und Getreide – Energiefutter, nur bei erhöhten Energiebedarf (Frost, Krankheit, Trächtigkeit, große Rassen…) sinnvol



























 Amaranth
Amaranth verfügt über eine extreme Nährstoffdichte. Er hat einen überdurchschnittlichen Eiweiß-, Fett-, Kalzium-, Eisen- und Vitamin B1-Gehalt. Er ist gut verdaulich und verträglich. Durch sein komplexes Aminosäuren-Muster ist er sehr hochwertig.

 

 

 

 

Anis
Anissamen dürfen gefüttert werden, es sind aromatische Samen, die gut für die Gesundheit sind. Besonders bei Erkältungen (schleimlösend) und Verdauungsstörungen, oder zur Vorbeugung dieser, sind sie empfehlenswert.

 

 

 

 

 

Brennnessel
Brennnesselsamen wirken harntreibend und anregend. Sie dürfen gefüttert werden!

 

 

 

 

 

Buchweizen
Buchweizen hat eine ausgezeichnete Akzeptanz bei den Kaninchen und ist auch sehr nährstoffreich. Besonders viel enthält er an Lysin, was die Ernährung optimal ergänzt und zu einer besseren Verwertung der Eiweiße führt.

 

 

 

 

Chiasamen
Chiasamen dürfen verfüttert werden, sollten jedoch vorher 1-2 Std. eingeweicht werden. Ausser die in den Einkaufsläden ( Bioläden)

 

 

 

 

 

Dari
Darisaaten sind fressbar und können den Kot weiß verfärben.

 

 

 

 

 

Dill
Dillsamen dürfen gefüttert werden und sind sehr gut für die Verdauung und zur Vorbeugung von Aufgasungen.

 

 

 

 

Dinkel
Dinkel ist der Ur-Weizen, er ist allgemein besser verträglich als Weizen und ein Energiefutter. Dinkel sollte grundsätzlich nur mit Spelz oder mit der gesamten Ähre angeboten werden, um Verdauungsbeschwerden vorzubeugen. Im Bedarfsfall oder saisonal zur Getreidezeit kann er bei ausgewogener Fütterung in dieser Form verfüttert werden. Grüner (bzw. unreifer) Dinkel ist gesünder.

 

 

 

Fenchel

Fenchelsamen zählen zu den Aromaten und sind gut für die Verdauung und Atemwege. Das ätherische Öl in den Samen hat eine schleimlösende, krampflösende, blähungstreibende und antibakterielle Wirkung. Sie helfen bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Krämpfen und Koliken. Sie dürfen verfüttert werden.

 

 

 

 

Gerste
Gerste ist ein Energiefutter. Sie sollte grundsätzlich nur mit Spelz oder mit der gesamten Ähre angeboten werden, um Verdauungsbeschwerden vorzubeugen. Im Bedarfsfall oder saisonal zur Getreidezeit kann sie bei ausgewogener Fütterung in dieser Form verfüttert werden. Grüne (bzw. unreife) Gerste ist gesünder.

 

 

 

Grassamen
Grassamen werden auch in der Natur vom Kaninchen verzehrt und können die Ernährung ergänzen. Allerdings sollten nur spezielle Futter-Samen angeboten werden, da Grassamen zum Aussäen (Saatgut) mit Stoffen behandelt werden, die nicht zum Verzehr geeignet sind.

 

 

 

 

 

Hafer
Hafer zeichnet sich besonders durch seine gute Verträglichkeit unter den Getreidesorten aus. Desweiteren ist er auch sehr nähstoffreich und hat einen hohen Protein- und Fettgehalt. Ideal ist er im Krankheitsfall oder als Energiefutter. Hafer sollte grundsätzlich nur mit Spelz oder mit der gesamten Ähre angeboten werden, um Verdauungsbeschwerden vorzubeugen. Beispielsweise ist Walzhafer geeignet. Im Bedarfsfall oder saisonal zur Getreidezeit kann er bei ausgewogener Fütterung in dieser Form verfüttert werden. Grüner (bzw. unreifer) Hafer ist ebenfalls zur Verfütterung geeignet.

 

Hanf
Hanfsaat darf verfüttert werden, sie ist sehr nähstoffreich und entzündungshemmend.

 

 

 

 

 

 

Hirse
Hirse ist das mineralstoffreichste Getreide überhaupt. Sie ist sehr gut verträglich und gut einsatzfähig für die Kaninchenernährung. Im Vogel-Handel gibt es Hirse-Kolben, diese sollten immer vorgezogen werden, weil so die Hülle noch vorhanden ist. Hirsekolben werden sehr gerne gefressen.

 

 

 

 

Koriander
Koriandersamen sind gut für die Verdauung, besonders bei Aufgasungen. Sie wirken appetitanregend, verdauungsfördernd und krampflösend.

 

 

 

 

Kümmel, Schwarzkümmel, Kreuzkümmel
Kümmel ist ein sehr wichtiger Samen für die Verdauung, besonders bei Blähungsneigung. Schwarzkümmel entgiftet die Leber bei Erkrankungen und fördert das Immunsystem.

 

 

 

 

Kürbiskerne
Kürbiskerne zählen zu den Ölsaaten und sind zur Ergänzung der Ernährung sinnvoll. Ihr Vitamin E Gehalt: 4.000,00  µg je 100g. Kürbiskerne sind reich an Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, diese sind besonders wichtig für die Haut und das Fell

 

 

 

 

Leinsamen
Leinsamen gibt es in dunkelbraun und gelb. Sie können sehr gut in der Kaninchenernährung eingesetzt werden. Der gelbe Samen ist weniger gut geeignet, da er stärker aufquillt als der braune. Leinsamen sollten vor der Fütterung in Wasser aufgequollen werden. Vitamin E Gehalt: 3.000,00  µg je 100g. Leinsamen sind reich an Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, diese sind besonders wichtig für die Haut und das Fell.

 

 

 

Mais
Mais hat einen extrem hohen Stärkegehalt und im Gegenzug kaum Protein bzw. auch einen äußerst geringen Gehalt an Aminosäuren. Somit hat er für eine Ergänzung der Ernährung kaum einen Nutzen. Futtermais ist recht stärkereich und daher ein energiereiches Kaninchenfutter (Kraftfutter). Saisonal im Herbst und Winter kann er gelegentlich angeboten werden, von einer durchgehenden Fütterung in größeren Mengen rate ich aufgrund des hohen Stärkegehaltes ab.

 

 

Mariendistel
Mariendistelsamen enthalten die essentielle Linolsäure und sind unschlagbar bei Lebererkrankungen.

 

 

 

 

 

Mohn
Mohn kann in kleinen Mengen verfüttert werden. Er ist reich an Vitamin E: 4.000,00  µg je 100g und an Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, diese sind besonders wichtig für die Haut und das Fell.

 

 

 

 

Quinoa
Quinoa ist sehr nährstoffreich und enthält einen hohen Anteil an Fettsäuren, Eiweißen, Mineralien und Spurenelementen. Eine ideale Saat, um die Ernährung aufzuwerten.

 

 

 

 

Reis
Die Reisverfütterung gestaltet sich kompliziert. Da er ein Getreide ist, sollte er nur mit Spelz verfüttert werden, allerdings kommt man an Reis mit Spelz nicht heran, daher sollte auf eine Verfütterung verzichtet werden. Es gibt genug anderes Getreide.htet werden!

 

 

 

 

Sesam
Sesam ist ein recht ausgeglichenes Futtermittel. Das Calcium-Phosphorverhältnis ist annähernd ideal, des Weiteren enthält er die wichtigen Aminosäuren und ergänzt so die Ernährung. Vitamin E Gehalt:  2.530,00 µg je 100g. Sesam ist reich an Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, diese sind besonders wichtig für die Haut und das Fell.

 

 

 

 

Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne sind energiehaltig und somit ideal als Energiefutter geeignet. Des Weiteren sind sie sehr gut verträglich und heiß begehrt. Auch als Leckerli eigenen sie sich vorzüglich. Sie sind sehr wertvoll um den Vitamin E Bedarf der Kaninchen zu decken, denn sie enthalten 37.770,00  µg Vitamin E je 100g. Sonnenblumenkerne sind reich an Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, diese sind besonders wichtig für die Haut und das Fell.
Es wird empfohlen, die Kerne ohne Schale zu verfüttern, da insbesondere Kaninchen mit Zahnerkrankungen ggf. durch die Schalen Probleme bekommen können (die Schalen verharken sich in Zahnlücken). In der Regel sind sie für zahngesunde Tiere jedoch auch ungeschält unbedenklich.

 

 

Roggen
Roggen wird von Kaninchen extrem schlecht vertragen, daher sollte auf die Verfütterung dieses Getreides verzichtet werden!

 

 

 

 

 Weizen

Weizen wird von Kaninchen extrem schlecht vertragen, daher sollte man auf die Verfütterung dieses Getreides verzichten.